Jakobswege am Niederrhein

Nicht erst seit Hape Kerkeling ist das Pilgern wieder in Mode gekommen. Schon 1982 besuchte Papst Johannes Paul II. das Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens. Der Europarat erklärte im Jahr 1987 den Weg zum ersten europäischen Kulturweg. Seitdem erlebt der "Camino di Santiago" eine große Renaissance - auch weil mit finanziellen Mitteln der EU die Infrastruktur der einzelnen Wegstrecken in Spanien wie in Europa wieder hergerichtet wird.

In Westfalen und im Rheinland werden ebenfalls die alten Wanderwege rekonstruiert und neu ausgeschildert. Zuständig sind hierfür die Landschaftsverbände Westfalen (LWL) und Rheinland (LVR). Wichtige Hinweise bei der Rekonstruktion sind alte Jakobuspatrozinien in den Städten und Dörfern. Wo eine Kirche, eine Kapelle oder ein Bildstock dem Heiligen Jakobus geweiht ist, gab es oftmals auch eine Pilgertradition. Wenn es an verschiedenen Orten Hospitäler und Klosterniederlassungen gegeben hat, die sich verpflichtet sahen, Pilgern Unterkunft und Verpflegung zu bieten, ist dies ebenfalls ein einschlägiger Hinweis auf früheres Pilgerwesen. Wie Perlen an einer Kette können so einzelne Orte zu einem Weg verbunden werden.

Die zuständigen Mitarbeiter an den Arbeitsstellen der Landschaftsverbände gehen mit archäologischen Methoden vor: Grabbeigaben und Ausgrabungen werden untersucht, um zu prüfen, ob es hier Hinweise gibt. Zudem gehen die Forscher davon aus, dass die damaligen Pilger aus Gründen des Selbstschutzes sich an alte Handelsrouten orientierten. Bekannt sind bis heute so genannte Hohlwege. Das sind tief eingefurchte Wege in der Landschaft, die dadurch entstanden sind, dass sich im Laufe der Jahrhunderte die Fuhrwerke der Händler tief in den Boden eingegraben haben. Ebenso ist davon auszugehen, dass die Pilger die vorhandene Infrastruktur dieser Routen nutzten (Gasthäuser, Unterkünfte usw.). Der Hellweg (Lippstadt - Soest - Dortmund) ist ein klassisches Beispiel für einen solchen Handelsweg.

 

Wesel liegt an den Schnittstellen der Jakobswege in Westfalen und am Niederrhein. In der Stadt ist eine Route ausgeschildert, die über die Martinistraße, Klever-Tor-Platz (Rathausinnenhof) am Willibrordi-Dom vorbei auf die neue Rheinbrücke zugeht. Zwischen Wallach und Rheinberg trifft dieser Zubringer auf den niederrheinischen Jakobsweg von Nimwegen nach Köln. Der Weg auf Wesel zu (das ist die Strecke Bielefeld - Münster - Coesfeld - Borken - Wesel) ist seit 2015 fertiggestellt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Pilgerstempel in Sankt Nikolaus

Seit September 2013 gibt eine Stempelstelle für all diejenigen, die sich von Wesel aus auf den Weg machen - oder auch ohne regulären Wanderführer oder offizielle Route Wesel als Jakobspilger durchqueren. Der Stempel für den Pilgerpass ist im Pfarrbüro Sankt Nikolaus an der Martinistraße in der Innenstadt erhältlich. Die Gestaltung des Stempels ist ungewöhnlich: zum einen nimmt das Stempelbild das quadratische Format auf, dass das gesamte Design von Sankt Nikolaus Wesel prägt. Die Stempelgestaltung verzichtet vollständig auf übliche Jakobus-Insignien. Er besteht ausschließlich aus Buchstaben bzw. Sätzen, die die Stempelstelle an sich verdeutlichen ("Katholische Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Wesel"), die Route des Jakobsweges ("Jakobsweg am Niederrhein") sowie einen segensreichen Zuspruch, für den der heilige Nikolaus und die neue Pfarrei in Wesel stehen und der für die Pilger hoffentlich ebenso segensreich ist ("Vertraut den neuen Wegen").

Links:

Männersache: Das Angebot von St. Nikolaus wird fortgesetzt

Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Jakobswege in Westfalen

Auch die Stadt Wesel hält einen Pilgerstempel bereit. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Servicestelle von "WeselMarketing" auf dem Großen Markt. 

Fotos: Landschaftsverband Westfalen-Lippe

Stempelstelle

Pfarrbüro Sankt Nikolaus
Martinistraße 10a
46483 Wesel

Öffnungszeiten: s. unten
Die Pfarrei verfügt nicht über eine Unterkunft für Pilger; Hinweise auf günstige Übernachtungsmöglichkeiten geben die Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro.

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